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Interview mit Pomegranate Tiger (13.03.2013)
Wir sprachen mit Gitarrist Martin über skurrile Bandnamen und kanadische Kleinstädte ...
Was bewegt junge Musiker dazu, eine Instrumental-Combo zu gründen?
Wir fanden auf der Musikschule der Universität Windsor zusammen und begannen einfach, die Musik zu spielen, die wir gerne von anderen hören würden. Dass mancher Außenstehende sie ebenfalls mag, ist dabei natürlich klasse. Ehrlich gesagt haben wir zu Beginn nach einem Sänger gesucht, die Scheibe dann aber instrumental herausgebracht, weil wir einen wirklich sehr vielseitigen Frontmann haben wollten, und den findet man nicht in einer verhältnismäßig kleinen Stadt wie unserer. Dessen ungeachtet standen wir aber schon immer auf Instrumentalbands, also kann man es auch als natürlichen Schritt deuten, dass wir ohne Sänger dastehen. Die Entscheidung jedenfalls fiel uns sehr leicht.
Seht ihr irgendwo innerhalb welcher Musikszene auch immer Brüder im Geiste von POMEGRANATE TIGER?
CORELIA, ANIMALS AS LEADERS, SCALE THE SUMMIT, INTERVALS, DREAM THEATER, OPETH, BETWEEN THE BURIED AND ME, um nur einige zu nennen.
Was zum Henker habt ihr euch mit diesem Bandnamen gedacht?
Er drückt künstlerischen Surrealismus aus, da er von Salvador Dalí stammt - dem Ölgemälde "Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen". Wir verstehen es so, dass unsere Musik gewissermaßen akustisch umsetzt, was surrealistische Maler auf Leinwand gebannt haben. Damit einher gehen auch der Titel des Albums sowie die Reihenfolge der Songs im Rahmen eines Konzepts: Wir beschreiben eine außerweltliche Reise, die sinnbildlich für Veränderungen und Entwicklung im Leben steht.
In welchem Zusammenhang steht "The Ocean Trilogy" damit?
Sie beruht auf einer von mir selbst verfassten Erzählung über ein Meeresungeheuer, aus der ich drei Aspekte als Titel herausgezogen habe, und diese werden quasi vertont - also nicht die Handlung an sich, sondern der Gedanke dahinter. Die erste Bildtafel ist eben das weiße Schiff, die zweite der Strudel, in welchen es gerät, und die dritte ein goldenes Portal, durch das der Kahn gesogen wird. Was dahinter liegen mag, dürft ihr euch anhand der Musik selbst ausmalen.
Habt ihr euch stilistisch schon selbst gefunden, oder seid ihr weiterhin Suchende?
Darüber denken wir nicht nach; wir machen einfach, was uns gefällt, und sehen zu, wie es sich entwickelt.
Beschreibt mal euer lokales Umfeld.
In Windsor wohnen ungefähr 200.000 Menschen und viele talentierte Musiker, die allerdings weder in festen Bands spielen noch eine funktionierende Szene als solche bilden. Es gibt kaum Möglichkeiten zum Auftreten, und die Bevölkerung hat nichts für Musik übrig, die direkt vor Ort gemacht wird. Toronto liegt vier Stunden Autofahrt von uns entfernt, und wir versuchen gegenwärtig, dort etwas zu bewegen. Ontario als Provinz hat schon eine Menge origineller Bands hervorgebracht, aber dass eine öffentlich für Furore sorgt, geschieht eher selten.
Wollt ihr einen solchen Sonderfall erzwingen?
Momentan gefällt uns das Dasein als Independent-Band gut. Falls sich ein guter Deal anbietet, gehen wir aber darauf ein, doch ansonsten komponieren wir weiter Material für ein zweites Album.
Und wir lauschen dann wieder. Bis die Tage!